Einzelhandelskonzept in Emstek verabschiedet


Unterschiedliche Meinungen gibt es innerhalb des Rates zur Analyse, weshalb eine geheime Wahl beantragt wurde

Von Thomas Vorwerk

Emstek – Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Emstek hat am Mittwoch den Rat der Gemeinde beschäftigt und in der öffentlichen Sitzung wurde deutlich, dass nicht alle mit dem Verfahren einverstanden sind. Zwar wurde das Papier als Richtlinie verabschiedet, bei geheimer Wahl aber nur mit 16 Ja- und acht Nein-Stimmen bei einer Enthaltung. Als Stärkung des örtlichen Einzelhandelns bezeichnete Bürgermeister Michael Fischer das Konzept im Vorfeld und aus dem Fachausschuss wurde zitiert, dass es sich bei einer Richtlinie nicht um ein starres Korsett handelt, sondern Abweichungen auch künftig möglich sein werden.

Das Ergebnis bietet für Ratsherren und Verwaltung verschiedene Vorteile, meinte Ratsherr Georg Deselaers (CDU), unter anderem nämlich Sicherheit bei den Entscheidungen und die Gewissheit, eine attraktive Versorgungssituation herzustellen beziehungsweise zu halten. „Ich denke, dass das Konzept nicht dazu beiträgt, dass wir Rechtssicherheit haben“, sagte SPD-Ratsfrau Gabriele Kalvelage. „Ich sehe die Gefahr, dass wir eine ganze Menge an Mitspracherecht verlieren würden“. Grundsätzlich sei das Konzept gut ausgearbeitet, meinte Johannes Kalvelage (CDU), der aber ebenfalls von Beschneidung der Kompetenzen sprach und sich eher eine interne Handlungsanweisung gewünscht hätte. In Zukunft könnten sich übergeordnete Stellen auf das Gutachten beziehen und sich über abweichende Ratsvorstellungen hinwegsetzen, befürchtete Johannes Kalvelage. Ansatz des Einzelhandelskonzeptes war unter anderem, einem Ausbluten des Zentrums entgegenzuwirken. Andernorts sei schon eine sich stetig verschärfende Konkurrenzsituation zu beobachten, wie auch der Trend zu größer werdenden Betriebsformen bei gleichbleibenden oder gar rückläufigen Bevölkerungszahlen. Zudem sei das erfasste Material künftig für Investoren interessant, um sich ein Bild über Bevölkerungsstruktur, Kaufkraft und vorhandene Angebote zu machen. Claus Frye, Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins, lobte noch am Abend die Entscheidung und informierte die Mitglieder in einem Rundschreiben. „Ich denke, darüber können wir uns alle freuen. Es hat lange nicht nach einem solchen Ergebnis ausgeschaut. Die Arbeit der letzten Monate hat sich gelohnt. Den Ratsmitgliedern zollen wir unseren Respekt für diese weitsichtige Entscheidung“, heißt es dort.