„Es kommt nur dieser Standort infrage“

Gewerbetreibende und Bürgermeister äußern sich zu den Plänen für den Bereich westlich der Halener Str.
(Von Thomas Vorwerk)

Emstek – Das Verkehrskonzept für die Gemeinde Emstek und die Ausweisung des Gewerbegebietes westlich der Halener Straße sind Themen, die im Ort und in der Gemeinde heiß diskutiert werden. Nach verschiedenen gut besuchten Informationsveranstaltungen und der Fachausschusssitzung, die von 60 Bürgern verfolgt wurde, haben Anwohner aus dem nördlichen Bereich Emsteks am Dienstag, 9. März, um 19.30 Uhr im Party-Saal Backhaus einen Diskussionsabend angesetzt.

Eingeladen sind dazu alle Einwohner sowie Bürgermeister Michael Fischer und die Mitglieder des Rates. Die Initiatoren sehen darin die letzte Chance vor der Ratssitzung einen Tag später, ihre Interessen zu begründen. Dass das Gewerbegebiet genau an der vorgesehenen Stelle entstehen muss, dafür haben sich gestern noch einmal Bürgermeister Fischer, der HGV-Vorsitzende Claus Frye-Büssing und der Chef der Mittelstandsvereinigung, Alexander Prox, zusammen mit Gewerbetreibenden ausgesprochen. „Schon in den Ansprachen auf dem Politischen Frühschoppen 2008 und 2009 haben wir auf den Bedarf hingewiesen“, sagte Frye-Büssing bei dem Pressegespräch. Betriebe stünden in den Startlöchern, hätten aber keine Planungssicherheit. Bedenken wegen zu erwarteten Lärms teilt der HGV-Chef nicht: „Das Szenario von rauchenden Schloten ist falsch. In einigen Wohngebieten herrscht mehr Verkehr, als in einem Gewerbegebiet dieser Größe zu erwarten ist“. Die neue Fläche werde benötigt, damit sich die bereits ansässigen Firmen Hackmann sowie Heuer und Vaske erweitern können und damit sich die Firmen Stolle und Elektro Hinners dort niederlassen können, so Fischer. Für viele weitere Unternehmen sei dort dann kaum noch Platz. Wie die Inhaber der Betriebe betonten, seien sie auf diesen Standort auch für die Eigenwerbung angewiesen und könnten sich eine Präsentation in Wester emstek, an der Garther Straße oder gar im Ecopark kaum vorstellen. Einen enormen Kundenzuwachs habe sein Unternehmen verzeichnet, seit es an der Halener Straße ansässig ist, sagte Otto Vaske und auch Fliesenlegermeister Robert Hackmann erwähnte, dass ein anderer Standort für ihn gar nicht infrage käme. „Die Lage ist wichtig für uns, sonst könnten wir in Halen bleiben“, unterstrich Josef Hinners, der sich am neuen Standort auch mit einer Ausstellung präsentieren
möchte.
„Wir suchen hier nach Möglichkeiten für die heimische Wirtschaft“, machte Bürgermeister Michael noch einmal deutlich und betonte gleichzeitig, dass sowohl das Gewerbegebiet als auch die Entlastungsstraße stets offen diskutiert worden seien: „Wir haben so viele Informationen verschickt wie noch nie“. Der Verwaltungschef monierte allerdings die Einladungspraxis zur Diskussionsrunde am nächsten Dienstag. In den bereits verteilten Flyern werden die  Ratsvertreter und der Bürgermeister aufgefordert, sich der Diskussion zu stellen, obwohl dieser Personenkreis im Vorfeld gar nicht informiert wurde. Fischer: „Das ist keine Art und Weise, dass man nicht einmal gefragt wird, ob man Zeit hat“.
Zum Thema Entlastungsstraße betonte er, dass man sich auf einen Korridor, aber keinen genauen Trassenverlauf verständigt habe. Ein Kreisel in der Ortsmitte könne nicht wirklich gewollt sein, ergänzte Frye-Büssing. Diesen Platz dem Verkehr zu Opfern, „wäre Wahnsinn“. Eine Entlastungsstraße sei die einzige Möglichkeit, um die Verkehrsströme im Ort und in der Gemeinde zu verbessern.