Für Christian Egts schließt sich ein Kreis


Zahlreiche Worte des Bedauerns zum Weggang des evangelischen Pastors der Gemeinde Emstek/Cappeln


Pastor Egts 1k(19.10.2010) Von Thomas Vorwerk Emstek/Cappeln – „Es schließt sich ein Kreis“, meinte der evangelische Pfarrer Christian Egts am Sonntagnachmittag, als er seinen letzten Gottesdienst in der Laurentiuskirche hielt. Vor genau zehn Jahren hatte er die Stelle der evangelisch-lutherischen Gemeinde angetreten und seit gestern ist er neuer Pastor in Brake. Viele gute Wünsche begleiten ihn dahin, es gab aber auch in jedem Redebeitrag während der anschließenden Feier Worte des Bedauerns, dass ein so engagierter Pastor die Gemeinde Emstek/Cappeln verlässt. Ein besonderes Anliegen war Egts immer die Ökumene und dafür „gingen von diesem Haus regelmäßig Impulse aus“. Sei es in den Schulen und Kindergärten oder für den Schützenverein. „Manchmal, wenn es ganz groß wurde, dann auch in St. Margaretha“, wie sich nicht nur Egts, sondern auch sein katholischer Amtsbruder Michael Heyer gerne an die gemeinsam gehaltenen Pfingstgottesdienste erinnert.

Heyer lobte dabei besonders die Predigten. „Sie verlieren einen guten Prediger, der mit Leidenschaft seine Predigten geschrieben hat“. Die Entscheidung, Emstek zu verlassen, bedauerte Heyer sehr. Vieles habe man gemeinsam erlebt und gerne sei er Gast in der evangelischen Kirchengemeinde gewesen. „Ich hätte gerne noch ein paar Jahre mit dir weitergearbeitet.“ Das berühmte lachende und das weinende Auge kennzeichnen seine Situation, wie er vor Wochen in einem Interview in der Münsterländischen Tageszeitung erklärte und auch Emsteks Bürgermeister Michael Fischer äußerte sein Bedauern, denn man habe bei Christian Egts immer ein offenes und freundlichen Wort bekommen und viele Projekte gemeinsam angepackt. Pastor Egts 2g
„Wir werden aber das Beste draus machen und heute das eine oder andere Getränk auf ,E(x)gts’ trinken“, scherzte der Bürgermeister. „Wenn Sie bereit sind, zu arbeiten, können Sie sich hier wohlfühlen“, hatte Oberkirchenrätin Evelin Albrecht Pastor Wolfgang Kürschner bei seinem Dienstantritt in Cloppenburg mit auf den Weg gegeben. „Du musst dich hier sehr wohlgefühlt haben“, schloss Kürschner daraus. Auch Kreispfarrer Michael Braun erinnerte sich an den ersten  Kontakt in der Diaspora und ihm wurde gesagt: „Südoldenburg ist gar nicht so schlimm, man muss nur gottesfürchtig, trinkfest und stimmgewaltig sein“. Gottesfürchtig sei man ja von Haus aus und was „trinkfest“ bedeutet, habe Braun auf seinem ersten Schützenfest kennengelernt. Wie stimmgewaltig Pastor Egts und seine Gemeinde ist, das wurde nicht zuletzt während des Gottesdienstes unter Beweis gestellt. Und nicht nur das. Dr. Klaus G. Werner, Leiter des Posaunenchores, verstand es, das alte Volkslied „Wo mag denn nur mein Christian sein“, auf den scheidenden Pastor passend umzudichten. Ihren Dank für viele von Christian Egts begleitete Feiern sprach Monika Heitgerken-Wilke im Namen der Kindergärten und Schulen aus und abschließend war es der 44-Jährige selber, der Danke sagte und Blumensträuße an die Menschen verteilte, die besonders eng mit ihm zusammengearbeitet haben. Die Stelle des evangelischen Pastors für die Gemeinde Emstek/Cappeln ist indes ausgeschrieben, wie Kreispfarrer Braun mitteilte. Über die Nachfolge wird aber wohl erst nach Weihnachten eine Entscheidung fallen.