Medienprofi warnt: Soziale Medien ist kein Ponyhof

Social-Media Themenabend beim HGV EmstekDie sozialen Medien hätten in nur wenigen Jahrzehnten nicht nur die Kommunikationsmöglichkeiten, sondern auch den Handel grundlegend verändert, hob Claus Frye-Büssing bei der Begrüßung der gut 65 Besucher des Themenabends „Social Media“ im Saal Backhaus hervor. Aus diesem Grund sei es auch für lokale Unternehmer, Geschäftsinhaber und Dienstleister wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, betonte der Vorsitzende des Emsteker Handels- und Gewerbevereins, auf dessen Einladung Krischan Kuberzig, Trainer für Online-Marketing, E-Commerce und soziale Medien, umfassend über die Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung informierte.
Der größte und häufigste Fehler, den Unternehmen auf diesem Sektor begehen würden, sei der überstürzte Start auf einer digitalen Plattform, wie Facebook, Twitter usw. „Social Media ist kein Ponyhof“, warnte der Marketingfachmann. Vor dem Start einer eigenen Facebook-Seite sollte genau festgelegt werden, welche Inhalte künftig regelmäßig veröffentlicht werden können. Nichts sei schlimmer als eine Seite mit veralteten Inhalten, so der Medienberater. Kuberzig warnte davor, den Zeitaufwand zur Pflege einer Online-Plattform zu unterschätzen. „Stürzen sie sich nicht blind in die sozialen Medien, sondern informieren Sie sich vorher über ihre Mitbewerber und die aktuelle Trends“, so Kuberzig. Er empfahl den Zuhörern, vor dem Start ein konkretes Ziel wie z.B. Kundengewinnung, Anwerben von qualifizierten Mitarbeitern oder Imageverbesserung sowie die anvisierte Zielgruppe festzulegen und anschließend das passende soziale Netzwerk auszuwählen. Im nächsten Schritt müsse eine Strategie erarbeitet werden, die auch mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu leisten sei. Außerdem müsse der Erfolg der eigenen Online-Aktionen objektiv messbar sein, so Kuberzig.   
Er machte deutlich, dass die Unternehmen durch eine Online-Präsenz stark profitieren und ihren Bekanntheitsgrad enorm steigern können. Besonders bei den „Digital Natives“, die mit dem Internet aufgewachsen seien, sei das Internet die wichtigste Informationsquelle und Kommunikationsplattform. Er machte aber auch deutlich, dass sich negative Produkt- oder Unternehmensbewertungen im Netz stark verbreiten würden. „Unternehmen können sich durch die hohe Transparenz heute nicht mehr hinter ihrem Marketing verstecken“, so Kuberzig, der anhand von realen Beispielen vor den Folgen von missglückten Online-Aktionen warnte.

Text und Bild: Sigrid Lünnemann