Parallelen zwischen Familienbetrieben und Werder

Auf dem dritten Unternehmerforum sprechen Prof. Dr. Christoph Kolbeck und Mediendirektor Tino Polster
(Text & Bild: Thomas Vorwerk; zur Bildvergrößerung, Bild bitte anklicken)

Werder & FamilienbetriebeEmstek (erk) –Was haben Familienunternehmen und Bundesligafußball miteinander gemeinsam? Eine ganze Menge, meint zumindest Prof. Dr. Christoph Kolbeck. Der Experte für Familienunternehmen und Tino Polster, Mediendirektor von Werder Bremen, werden am 19. April auf dem dritten Unternehmerforum im Saal Backhaus Vorträge halten. „1000 Einladungen zu der Veranstaltung werden in den nächsten Tagen im gesamten Oldenburger Münsterland verschickt“, sagte gestern Alexander Prox, Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU in Emstek. Die MIT und der Handels- und Gewerbeverein (HGV) sowie die Gemeinde Emstek laden zu dem Forum ein, das um 19.30 Uhr bei Backhaus beginnt. Aber warum nun ausgerechnet Werder Bremen? „Wir hätten sicherlich auch einen Vertreter eines regionalen Familienunternehmens ansprechen können. Wir haben aber Werder Bremen genommen, weil es auch dort viele Parallelen zu einem Familienunternehmen gibt“, erklärte Kolbeck im Pressegespräch. Gerade im Ausland werde er oft gefragt, warum die Wirtschaftskrise Deutschland nicht so hart getroffen hat wie andere Länder. „Meine Antwort ist dann immer: Weil es hier noch viele Familienunternehmen gibt“. Sie seien aus verschiedenen Gründen eine Erfolgsquelle. Als erstes nennt Kolbeck den Faktor Personal. Inhabergeführte Unternehmen hätte häufig eine relativ geringe Fluktuation und langjährige und loyale Mitarbeiter. In der Krise gebe es auch in diesen Firmen Einschnitte, aber Entlassungen seien der letzte Schritt. Ähnlich sehe es bei Werder Bremen aus. Der Verein bezeichnet sich selber als Familie und viele ehemalige Spieler haben heute noch eine Funktion an anderer Stelle im Club.
Zweiter Faktor sei die langfristige Ausrichtung, bei der im Gegensatz zu Publikumsgesellschaften in Generationen und nicht in Quartalen gedacht werde. Es würden Investitionen getätigt, die sich vielleicht erst in einem Jahr rechnen, dann aber langfristig. Die Parallele zu Werder: Bestes Beispiel ist sicherlich der Cheftrainer, nicht nur, weil Thomas Schaaf in der Bundesliga mit elf Jahren dienstältester Coach ist. Seine Laufbahn an der Weser begann nämlich bereits 1972 in der Jugend und wurde bei den Profis fortgesetzt. Als Trainer hatte er den Nachwuchs und später die Amateure bis 1999 unter seinen Fittichen. „22 Jahre leitet der Chef sein Familienunternehmen, bis er es in die nächste Generation abgibt. In den Geschäftsführungen der Publikumsgesellschaften sind es 5,8 Jahre“, so Kolbeck. Drittes Argument für das Erfolgsmodell Familienunternehmen: Sie sind schlank und flexibel organisiert. Sie agieren wie wendige Schnellboote bei einschneidenden Veränderungen. Die Großunternehmen vergleicht Christoph Kolbeck hingegen mit schwerfälligen Tankern. Was einige Familienunternehmen aber von Werder Bremen lernen können, ist der Außenauftritt. Kolbeck: „Mit der Aktion ,100 % Werder’ wurde innerhalb kürzester Zeit die Mitgliederzahl verzehnfacht“. Anmeldungen für das Forum am 19. April, das sich an Unternehmer und wirtschaftlich Interessierte wendet, werden per e-mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Fax (04473/9410996) bis zum 5. April entgegen genommen.

 

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- Antwortkarte des HGV zur Anmeldung