Niedersächsischer Wirtschaftsminister spricht auf politischen Frühschoppen
Zum politischen Frühschoppen, der erstmals während der Emsteker Herbstkirmes stattfand, hatte der Handels- und Gewerbeverein den niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies (SPD) als Festredner eingeladen.
HGV-Vorsitzender Claus Frye-Büssing freute sich neben zahlreichen politisch interessierten Bürgern auch die Landtagsabgeordneten Gabriele Groneberg (SPD) und Franz-Josef Holzenkamp (CDU), die Landtagsabgeordneten Renate Geuter (SPD) und Clemens Große Macke (CDU) sowie Antonius Lamping als Vertreter des Landkreises begrüßen zu können.
Nach dem Hochamt, das Pastor Michael Heyer an diesem Sonntag ebenfalls im Festzelt zelebrierte, waren vor allem die Flüchtlingsproblematik und die wirtschaftliche Entwicklung der Region die vorherrschenden Themen.
„Helfen ist wichtig. Helfen darf uns aber auch nicht überfordern“, betonte Bürgermeister Michael Fischer mit Blick auf die wachsende Zahl von Flüchtlingen. Er begrüßte ausdrücklich die Verabschiedung des Asylpaketes und die zügige Ausweisung von abgelehnten Asylbewerbern in ihre als sicher eingestuften Herkunftsländer. Er kritisierte scharf die rot-grüne Landesregierung, die sich bei der Abstimmung enthalten habe. „Wir müssen gemeinsame Lösungen finden, damit wir diese Mammutaufgabe bewältigen können“, so Fischer.
Olaf Lies betonte, dass alle Verantwortlichen in der Flüchtlingsproblematik zusammenarbeiten müssten und nicht der Eindruck entstehe dürfe, dass die Politik überfordert sei. „ Damit setzen wir ein falsches Signal und am Ende werden die Parteien gewählt, die die Angst in der Bevölkerung schüren und die wir alle nicht im Landtag haben wollen“, so Lies. Er rief dazu auf, die Situation gerade in Hinblick auf den hier herrschenden Fachkräftemangel, den fehlenden Auszubildenden im Handwerk sowie den demografischen Wandel auch als Chance zu betrachten. Der Wirtschaftsminister hob die regionale Landwirtschaft, die Innovationsbereitschaft der Ernährungsindustrie, den starken Mittelstand, den interkommunalen Ecopark, die gute Infrastruktur sowie den vierspurigen Ausbau der E233 als wichtige Säulen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region hervor. Lies sieht auch im Export von landwirtschaftlichen Produkten in Länder wie China mit einer großen Nachfrage nach Milch und Milchprodukten eine große wirtschaftliche Chance für die Region.
Mit Blick auf die zunehmende Kritik an Windenergieanlagen betonte Olaf Lies: „Wir alle wollen die Energiewende, dann müssen wir auch Windenergie produzieren. Windenergie ist keine Horizontverschmutzung“.
Foto und Text: Sigrid Lünnemann