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EMSTEKER NACHRICHTEN Seite 19
...News rund ums Amt!
Kalzinierte Tierknochen in und am Keramikgefäß (zerscherbt). Es haben geheiratet
Abbildungsverzeichnis: H. Blumenstein
15. 1.2016: Tobias Binefeld und Dina Baier
Aus alter Zeit 15. 1.2016: Wolfgang Willenborg und Anna-Carina Hinners
16.2.2016: Robert Tybak und Joanna Jablonska
Siedlungsreste aus römischer Kaiserzeit 12. 5.2016: Hubert Lammers und Elisabeth Dedden
14. 5.2016: Lars Vogt und Anke Heckmann
Höltinghausen. Auf dem neu Art handelt es sich um Straßen- 27. 5.2016: Marco Bockhorst und Petra Schönig
zu erschließenden Gebiet an der gräben beidseiting eines mit- 6. 6.2016: Markus Diers und Annika Jaenke
Schützenstraße in Höltinghau- telalterlich-frühneuzeitlichen 10. 6.2016: Simon Lamping und Franziska Bühren
sen wurden Siedlungsreste der Wegesystems, das möglicher- 13. 6.2016: Müjdat Celik und Kader Develi
Römischen Kaiserzeit entdeckt. weise Cloppenburg und Ahlhorn
Sie werden zurzeit ausgegraben. vernetzte. Ganz im Norden der Erschließung verzögert sich
Fläche, fast parallel zum Schle-
Mit dem archäologischen Be- henweg, wurden Spuren einer Höltinghausen (te). Wegen der archäologischen Funde verzögen sich
griff „Römische Kaiserzeit“ ist Pfostensetzung, die mindestens die Erschließungsarbeiten im Baugebiet „südlich des Schlehenweges“.
der Zeitraum zwischen 1 und ca. auf 80 m Länge zu rekonstruie- Immer wieder müssen Flächen freigelegt und untersucht werden. Auch
400 benannt und beschränkt sich ren ist, dokumentiert. Ihr vor- behindern die aufgeschütteten Bodenmassen inzwischen den Bauab-
auf die an das römische Reich an- gesetzt und parallel verlaufend, lauf. Die Gemeinde hofft, durch Absprachen mit den Versorgungsun-
grenzenden Gebiete. Für Nord- konnte ein Graben nachgewie- ternehmen die Arbeiten zu beschleunigen. Der Abschluss der Arbeiten
westdeutschland sind vor allem sen werden. Sollte es sich hierbei ist nach derzeitigem Stand für Ende August vorgesehen. Danach wer-
kleinere Siedlungen, bestehend um eine Palisade handeln, so ist den ca. 65 Bauplätze bereitstehen.
aus ein bis drei Gehöften (z. B. das, was die Palisade schützen
Bremen-Grambke I und Gries- sollte, unter und nördlich des Erschließung des Baugebietes
tede/Wiefelstede), seltener grö- Schlehenwegs zu vermuten. Die voll im Zeitplan
ßere Ansiedlungen mit bis zu 25 Datierung steht noch aus.
Hofanlagen (z. B. Flögel, Fedder- Noch im Zeitplan verlaufen OOWV nahtlos nachfolgen
sen Wierde) nachgewiesen. Die Ein für Höltinghausen bisher die Erschließungsarbeiten können. Die Leitungen Rich-
Hofanlagen bestehen aus jeweils einzigartiger Befund ist die De- des Baugebietes „südlich der tung Garther Straße werden
einem dreischiffigen Hallenhaus, ponierung eines augenschein- August-Kühling-Straße in zurzeit verlegt.
welches aufgrund der inneren lich vollständigen Gefäßes zu- Emstek. Die Schmutz- und Parallel dazu wird der An-
Aufteilung in einen Wohn- und sammen mit stark kalzinierten Regenwasserleitungen von schluss des Baugebietes an die
Stallbereich auch Wohn-Stall- Knochen. Wurde zunächst an- der Franz-Vorwerk-Straße bis Garther Straße hergestellt.
Haus benannt wird. Die jewei- genommen, dass es sich hierbei zur August-Kühling-Straße Nach Abschluss aller Arbeiten
ligen Höfe hatten zusätzlich um die Reste eines Urnengrabs sind bereits verlegt, so dass die Ende Juli werden dann 51 Bau-
noch ein oder mehrere Neben- handelte, welches auch auf einen nachfolgenden Arbeiten der plätze zur Bebauung bereitste-
gebäude sowie mindestens einen ganzen Friedhof deuten könnte, Versorgungsträger EWE und hen. Foto: Theo Eveslage
Getreidespeicher, meistens sog. so stellten naturwissenschaftli-
Vier-Pfosten-Speicher. che Untersuchungen fest, dass
es sich bei den Knochenresten
In Höltinghausen konzen- um Tierknochen eines Schweins
trieren sich die Befunde an handelt. Es ist daher möglich,
der westlichen Seite, nahe der dass es sich hier um eine ab-
Schützenstraße. Es sind Reste sichtliche Niederlegung, mithin
mindestens einer Hofstelle, inkl. eine Opferung, handeln könnte.
Hallenhaus, Nebengebäude und Ein vergleichbarer Befund war
Speicher sowie – im nördlichen die Deponierung kalzinierter
Bereich – eine Schmiede gefun- Schweineknochen in einem or-
den worden. Die älteren Befunde ganischen Behältnis in einem
der Römischen Kaiserzeit sind Brunnen, als dieser nicht mehr
gestört von breiten Gräben. Bei als solcher genutzt wurde.
dem nördlichen Komplex dieser